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Berichte: Im Test - Parkmaster 3D von Multiplex
Veröffentlicht am Monday 11 August 2008 13:44:00 by Walter Neyses

 

Im Grunde genommen ist es eigentlich überflüssig für ein Multiplex Modell einen Testbericht zu schreiben. Jeder weiß doch, man kauft die Modelle, baut sie und diese fliegen dann auch noch gut ... Bericht mit Flugvideo.



Im Test  - Parkmaster 3D von Multiplex

Im Grunde genommen ist es eigentlich überflüssig für ein Multiplex Modell einen Testbericht zu schreiben. Jeder weis doch, man kauft die Modelle, baut sie und sie fliegen dann auch noch gut. Warum ich das trotzdem mache? Es gibt einige Gründe die dafür sprechen. Zum einen gibt es doch hin und wieder Modellbauer, die noch kein Elapor Modell gebaut haben. Zum anderen sind da viele kontrovers geführte Diskussionen, wo in erster Linie Antriebsfragen (scheinbar) die größte Problematik sind. Dies hat sicher viele Gründe. Der eine mag sich nicht auf die Herstellerangaben verlassen, dem nächsten verlangt es schon von vornherein nach mehr Leistung und der dritte mag lieber im fernen Asien ein Schnäppchen machen. Dann gib es noch so Leute wie mich, die eher zur Gattung Sonntagsflieger mit dem Schwerpunkt „dynamisches Hin- und Herfliegen“ gehören. Für Modelle vom Typ Depron, hab ich irgendwie kein Händchen und für 3D-Boliden hab ich weder den Platz noch das nötige "Kleingeld". Was will man aber tun wenn man trotzdem mal wild Rumturnen möchte, oder die eine oder andere 3D Figur ausprobieren möchte? Genau - etwas Spezielles muss ran. Schnell zu bauen, leicht reparierbar und robust muss es sein und bitte möglichst keine Sucherei bei den Antriebskomponenten. Mit dem Parkmaster und dem auf das Modell zugeschnittenem Antriebsset, bietet Multiplex genau das was ich gesucht habe.
 
Bausatz und Aufbau

Die Verpackung ist immer für den ersten Eindruck gut, stabil und hochwertig bedruckt ist sie sehr ansprechend gehalten. Mich interessierte sie allerdings nur kurz. Also reingeschaut und ausgepackt. In einer gut durchdachten Styroporkonstruktion sind die wenigen Elaporteile, 10 Stück an der Zahl, für einen sicheren Transport und Versand untergebracht. Als erstes fällt einem der große Dekorbogen in die Hände. Eine multiplextypisch sehr gut gemachte Bauanleitung, ein paar Kleinteile und das originale Antriebsset, runden meine bevorstehenden, vergnüglichen Bastelstunden ab.

Vergnüglich? Ja, dass weis ich jetzt schon. Hatte ich schon erwähnt, dass dies nicht mein erstes MPX Modell ist? Genau! Ich weis was mich erwartet. Teile sortieren, einen Überblick verschaffen, Sekundenkleber mittlerer Viskosität bereitstellen und los geht es. Wenn man noch kein Elapormodell gebaut hat, ist es angeraten, sich an die Schritte der Bauanleitung zu halten. Ich habe jedenfalls erst einmal zum warm werden, die Schlitze für die Scharniere mit einem scharfen Skalpell eingebracht. Die Stellen hierfür sind gut im Elapor gekennzeichnet. Dann habe ich die Teile für den Motorhalter eingeklebt. In der kurzen Trockenzeit des Sekundenklebers habe ich die notwendigen Holmgurte und Verstärkungen zugeschnitten, welche für den Rumpf, Ruder und Tragflächen benötigt werden.

Beim Rumpf muss man darauf achten, dass er keinen Verzug bekommt beim Einkleben der Verstärkung. Immer noch in lockerer Folge mit dem Blick in die Anleitung, habe ich jetzt das Fahrwerk in den Rumpf gesetzt. Der Fahrwerksdraht wird mit den Teilen 37 aus dem Bausatz, in den Rumpf eingeklebt. An dieser Stelle die erste Abweichung. Der Draht ist relativ lose in den Teilen und recht klapprig. Als Abhilfe habe ich je ein Stück Schrumpfschlauch über den Draht gezogen und die Teile 37 verklebt. Jetzt klappert nichts mehr. Mein nächstes Stück Arbeit war die Tragfläche. Hier ist sorgfältiges Arbeiten gefragt. Sonst bekommt sie einen Verzug, was auch für das Höhenleitwerk gilt. Genau nach Anleitung kann aber nichts schief gehen. Vorausgesetzt man hält sich dran.

An dieser Stelle habe ich aber dann doch etwas geändert. Statt der vorgesehenen Holmgurte aus GFK, habe ich passende Kohlestangen eingesetzt. Ich hatte diese Teile noch in meinem Fundus und versprach mir eine höhere Festigkeit für die Tragfläche. Als nächstes habe ich die Fläche in den Rumpf geklebt. Als ich angefangen habe, an der Nase und am Rumpf zu messen, sind mir kleine Markierungen im Elapor der Fläche aufgefallen. Genau! Diese markieren die Breite des Rumpfes. Ich hab es trotzdem nachgemessen. Passt alles. Als nächstes habe ich dann das Höhenleitwerk eingeklebt.
 
Nun sieht der Parkmaster schon eher nach Flugzeug aus. Jetzt waren die Scharniere an der Reihe. Meine Vorgehensweise war folgende; als erstes habe ich pro Scharnier an einer Seite dünn Sekundenkleber aufgetragen. Dieser verteilt sich beim Einschieben von allein. Denselben Schritt hab ich so oft wiederholt bis alle Ruderflächen mit Scharnieren versehen waren. Dies ist auch wichtig, um ein Gefühl dafür zu bekommen, 4 Scharniere, wie bei der Tragfläche, gleichzeitig einzukleben. Hier habe ich das jeweilige Ruder mit den bereits eingeklebten Scharnieren ein ganz wenig in die Schlitze in den jeweiligen Flächen bzw. Rudern angesetzt. So hat man schon die richtige Position und muss nur noch auf die Scharniere den Sekundenkleber auftragen und die Ruder zügig einschieben. Wer jetzt sagt "ich mach das anders" oder "das weis doch jeder" - zumindest ist das ein Weg der funktioniert. Und ich wäre nicht der erste, der eine Klebung mit Sekundenkleber vermasselt hat.
 
Der Antrieb

Ohne Propeller sieht so ein Modellflugzeug nicht gut aus. Hier zeigen sich die Vorteile eines kompletten Antriebsstranges. Motor, Regler, Luftschraube, passender Propellermitnehmer, sowie alle notwendigen Schrauben, sind im angebotenen Antriebsset enthalten. Selbst die notwendige Servoverlängerung für den Anschluss des Reglers liegt bei. Da auch schon die passenden Stecker am Motor und am Regler verlötet sind, fallen nur Lötarbeiten an, wenn man wie ich ein anderes Steckersystem für den Akkuanschluss verwendet. Alles in allem hat man den Antriebsstrang in wenigen Minuten montiert.

Servo und Ruderanschlüsse


Erstaunlicherweise war ich am Sonntagmorgen sehr früh wach. Und wenn man schon mal wach ist, kann man ja auch die Zeit bis zum Mittag mit etwas Sinnvollem verbringen. Servos in neue Modellflieger einbauen zum Beispiel. Ich hatte noch passende 9 Gramm Servos zu liegen, welche genau in die vorgesehenen Ausschnitte passen und sich bei mir schon im Funjet bewährt haben. Ich sehe immer wieder Multiplexmodelle wo die Anschlüsse auf den Einkleberuderhörnern festgeschraubt sind und zwar richtig fest. Die Anschlüsse müssen soweit festgemacht werden, dass sie sich in den Ruderhörnern noch leicht bewegen lassen, aber eben nicht fest. Dann wird die Mutter mit Sekundenkleber gesichert. Das ergibt eine leichtgängige Anlenkung. Ist dies erledigt, ist der Parkmaster quasi flugfertig. Empfänger montieren, Akku rein und die Gestänge in Neutralstellung festziehen. Macht man das gewissenhaft stehen alle Ruder auf Neutral ohne den Computersender bemühen zu müssen. Die Ruderausschläge habe ich erst einmal nach Anleitung eingestellt, aber kleinere Ausschläge auf einen Dual Rate Schalter gelegt. Abschließend habe ich den Dekorbogen teils nach Vorlage, teils nach Gutdünken angebracht.

Endspurt

Die Akkus müssen noch befestigt werden. Ich habe 3S 1000er, 1350er und 1500er Akkus. Die größeren klemmen ohne Hilfen fest in dem vorgesehenen Schacht. Die 1000er wollten nicht so recht. Ich habe je zwei Balsaleisten mit Klebeband an den Akkus befestigt. Nun klemmen diese auch fest genug im Schacht. Übrigens komme ich mit allen Akkus, auf den von MPX angegebenen Schwerpunktbereich. Es ist jetzt Sonntagmittag. Noch ein wenig stärken und dann ...

Fliegen

Das ist für mich immer der gemeinste Teil. Das neue Modell ist fertig und es fängt an zu regnen. Am Sonntagnachmittag ab 17.00 Uhr hörte es auf. Also raus auf die Wiese. Ja auf die Wiese und nicht auf den Modellflugplatz. Hier wird das Modell die meiste Zeit zu Hause sein. Also wird es hier auch im Flug getestet. Als erstes folgte ein obligatorischer Reichweitentest, meine Tochter ist da schon richtig Profi drin. Auf einem wirklich schmalen Wirtschaftsweg und mit dem 1000er Akku erfolgte der Erstflug. Gas rein, etwas Höhe gezogen und schon war der Parkmaster in der Luft. Mein erster Eindruck; geht völlig Neutral und echt zügig auf Höhe. Kurz in die Waagerechte gedrückt und er flog geradeaus. Jetzt erst merkte ich, dass der Gasknüppel nur kurz über Halbgas stand. Jaja, die Nerven. Also Gas voll rein und senkrecht hoch, OK der Seitenzug stimmt noch nicht ganz. Was heißt, ich hatte gar keinen eingestellt und nachdem ich das Gas heraus genommen habe, ist mir auch aufgefallen, dass ich die Motorbremse nicht programmiert habe. Egal, erst mal fliegen. Was dann folgte war einer der lockersten Erstflüge überhaupt. Irgendwie kam mir der Parkmaster schon vertraut vor. Tiefer Überflug und kurz am Höhenruder gezogen und ins Hovern gebracht. Und Tatsache, ich konnte das Modelle einige Sekunden in diesem Zustand halten. Klasse! Für mich ein großer Erfolg. Wer lächelt da? Jedenfalls reicht der Antrieb um den Parkmaster sicher nach oben zu ziehen.

Als nächstes habe ich den Messerflug probiert, weil das so gut klappt gebe ich noch mehr Seite und mein erster Messerfluglooping ist geschafft. Dann noch eben schnell meine Paradeübung; sinnloses Hin –und Herbolzen und der Timer meinte nach 5 Minuten, dass ich ans Landen denken sollte. Irgendwie hab ich erwartet, den Parkmaster langsamer machen zu können. Aber alles passte und der Parkmaster war heil wieder unten - fast. Einen Tribut hat unsere Wiese gefordert. Richtig, dass Fahrwerk war locker. Es ist eben doch eher für guten Rasen oder befestigte Wege und Pisten. Bevor noch mehr Schaden entstehen konnte, habe ich es kurzerhand entfernt.

Auf der Wiese geht es auch so und für den Flugplatz muss ich mir noch etwas einfallen lassen, um das Fahrwerk bei Bedarf montieren und demontieren zu können. Also den nächsten Akku rein, kurz mutig sein und das Modell senkrecht gehalten, Vollgas und ab in die zweite Runde. Kurz gesagt, ein denkbar angenehmes Modell an den Rudern und das bis dato noch mit den kleinen Ausschlägen. Die großen hab ich dann beim dritten Flug getestet. Ich habe schnell gemerkt, dass die für normales Fliegen nicht zu gebrauchen sind. Allerdings für die ganzen 3D Figuren braucht man die schon. Allerdings hapert es da bei mir doch deutlich mit den entsprechenden Fähigkeiten. Mit dem Parkmaster habe ich aber das Gefühl, auch dies noch hinzubekommen. Das Modell fliegt einfach Klasse. Anders kann ich es nicht ausdrücken.

Weil es so schön war und ein paar Regentage später, ist es windig genug, um auch bei diesem Wetter die Flugeigenschaften zu testen. Soweit alles beim alten und da ich es gewohnt bin, bei Wind zu fliegen, hatte ich richtig Spaß. Man kann das Modell wunderbar in den Wind stellen und es nach hinten treiben lassen oder ins Hovern bringen und zusehen wie es langsam wegtreibt. Mit den großen Ruderausschlägen gelingt dann auch eine Landung im Harrier. Übrigens waren der Motor und der Regler aus dem Antriebsset nur handwarm nach den Flügen. Ich habe nach den gut 6 Minuten Flugzeit, mit dem 1000 mAh Akkus in den einen Akku 548 mAh und in den anderen 620 mAh nachgeladen. Genial oder? Man fliegt auch wirklich selten Vollgas. Eins steht fest, nach diversen Verbrenner Fun Fly Modellen, hatte ich bis dato noch kein Modell mit dem es mir in so kurzer Zeit gelungen ist, alle möglichen und (für mich) unmöglichen Figuren zu fliegen. Und ich sehe noch viel Potenzial, um der Aerodramatik ein Schnippchen zu schlagen. Ich lerne das sicher doch noch mit dem 3D !!
 
Fazit

Man kann Multiplex nachsagen was man will, sie bauen Modelle, die auf den Punkt genau das machen, wofür sie konstruiert sind. Ich habe schon einige MPX Modelle gebaut und geflogen. Und alle taten genau das, was ich erwartet habe. So auch der Parkmaster. Ohne irgendwelche baulichen Hürden entsteht ein Modell mit 960 mm Spannweite und 1000 mm Rumpflänge. Und wenn man nichts falsch gemacht hat, auch noch ein sehr leichtes dazu. In meinem Falle mit den kleinen 1000 mAh Akkus gerade einmal 556 g. Falls mal etwas schief geht - das meiste ist mit Sekundenkleber schnell wieder zu reparieren. Das Antriebsset passt exakt zum Modell.

Gut mehr Leistung kann nie Schaden, wird aber meist mit anderen Nachteilen erkauft. Mir reicht der Antrieb voll und ganz. Ob der Straßenpreis von ca. 85 Euro für ein paar Schaumteile gerechtfertigt ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Auch ist das Antriebsset mit ca. 78 Euro nicht gerade günstig, aber auch noch nicht in der Edelklasse angesiedelt. Aber es passt alles zusammen, es muss nichts zugekauft werden und man muss keine Experimente machen. Mich jedenfalls hat das Modell überzeugt. Was mir nicht gefallen hat, ist das Höhenruder. Es ist mir zu weich gewesen. Ich habe kurzerhand an die Endleiste einen dünnen Kohlefaserstreifen geklebt. Dies macht das Ruder wesentlich steifer.

Es wäre auch schön die beiliegenden GFK Verstärkungen, durch solche aus Kohle zu ersetzen. Dies sollte bei dem Verkaufspreis noch im Rahmen des machbaren sein. Auch das Fahrwerk ist sicher nur für guten Rasen oder eine Piste geeignet. Wer wie ich das Modell für die Wiese nutzen möchte, sollte es gleich weglassen. Ansonsten ist der Parkmaster uneingeschränkt zu empfehlen, wenn man etwas zum austoben sucht. Meinen Dank an dieser Stelle an alle Leser die tapfer bis zum Ende durchgehalten haben. In diesem Sinne, ich gehe Akkus laden ...

Tech. Daten.

Spannweite: 960 mm
Länge ü. a.: 1130 mm
Fluggewicht: ca. 556 g
Motor: Himax C 2816
Regler: Multicont BL-17/II
Luftschraube: APC 11 x 5,5

Beurteilung:   sehr gut  

Bezugsquelle:  www.multiplex-rc.de
 
Flugvideo:

Bild-Impressionen

Autor & Tester  Michael Klemke
Fotograf & Grafik Michael Klemke & Walter Neyses 
Copyright

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