Die Bezeichnung Kraftwerk trifft es auf den Kopf – die Vibe 90 SG in der dualen Einheit mit einem OS Align 91H setzt Akzente in der Performance der 90er Heliklasse. Brachiale Gewalt lässt sich bändigen, beherrschen und natürlich auch fliegen. Der Vizeweltmeister in der Klasse F3C, Scott Gray gab der Vibe 90 SG ihr Aussehen, die schließlich von JR Heli Division realisiert wurde. Einen beeindruckenden Anblick vermittelt die Mechanik unter der Haube. Dominierend im CfK-Chassis die rot eloxierte Kupplungsglocke und die rote Taumelscheibe mit dem Namenslogo von JR. Man kann sich nicht satt sehen und die Blicke schweifen immer wieder durch das Chassis.
Der Bausatz
Wer diesen außergewöhnlichen Heli der 90er Heliklasse sein Eigen nennen will, muss im ersten Ansatz etwas tiefer in die Tasche greifen. Satte 1399,- Euro muss man auf den Ladentisch legen, um den Baukasten mitnehmen zu können. Zweite Vorrausetzung: Wie erklär ich es meiner Frau? „Ein reines Testmodell“, könnte eine mögliche Antwort sein, wenn man für RC Line testet. Diese Antwort soll ab und wann funktionieren. Wer glaubt seine neu erworbene Vibe 90 SG in zwei Nachmittagen fertig bauen zu können, wird eine neue Erfahrung machen. Viele Details sind technisch umfangreicher realisiert als bei anderen vergleichbaren Modellen der 90er Heliklasse. Eine umfassende Bau-Erfahrung ist Grundvoraussetzung für eine fehlerfreie Endmontage dieses Helis. Der Bauplan liegt nur in englischer Sprache vor. Sehr viele Einzelteile sind zu verschrauben und mit 30 Arbeitsstunden kann man durchaus rechnen. Für die Taumelscheibenanlenkung haben die Konstrukteure zwei Varianten vorgesehen.
Neben der 120° Anlenkung lässt sich auch eine 140° Anlenkung umsetzen (120/140° CCPM), die weniger Spannungen auf die Servoanlenkungen und dem Rotorkopf verspricht. Wer Heckrotorblätter, Paddelblätter oder Hauptrotorblätter im Baukasten sucht, wird vergeblich suchen. Diese Elemente müssen separat gekauft werden. Die Rumpfhaube wird in der Farbe weiß mitgeliefert. Die Dekorelemente werden von Hand ausgeschnitten und entsprechend auf der Haube platziert. Der eigentliche Bauplan gibt in den einzelnen Baustufen nicht immer auf den ersten Blick den richtigen Weg der Montage preis. Dieser wirkt in verschiedenen Bauabschnitten etwas unübersichtlich und verlangt nach einer gewissen Geduld und Erfahrung.
Die Entwickler bei JR haben für einen schnellen Wechsel von Motor und Treibstofftank einfache Lösungen erdacht und umgesetzt. Der Motor lässt sich zur Chassisseite ausbauen. Durch das Lösen der vier Halteschrauben für den Motor und dem Entfernen der Luftschachtabdeckung, kann der Motor seitlich aus dem Chassis gezogen werden. Der Motor ruht auf einem speziell gefrästen Motorträger. Ebenso einfach ist der Ausbau der Treibstofftanks. Eine seitliche Halterung kann durch Lösen von vier Schrauben, vom Chassis abgeschraubt werden. Nun kann der eigentliche Tank seitlich aus dem Chassis gezogen werden. Die Tankaufhängung ist gegen Vibrationen gedämpft. Ein neuer Pendelschlauch lässt sich durch eine kleine Schraube am Tankausgang festschrauben.
Das Heck
Der Heckantrieb ist über einen Starrantrieb realisiert. Die Heckrotorwelle beträgt im Durchmesser 6 mm. Der eigentliche Heckaufbau und der Heckrotor sind mit sehr vielen Lagern, O-Ringen, Schrauben und Klemmvorrichtungen aufzubauen. Der Anlenkungszug für den Heckrotor ist über drei Halter fixiert, die man durch einfaches Lösen einer jeweiligen Schraube in der Höhe verstellen kann.
Im Einsatz
Die Vibe 90 SG offeriert im Flug ein ausgesprochenes kraftvolles und dynamisches Auftreten. Die Vibe 90 SG macht sowohl im klassischen Kunstflug, als auch im 3D-Flug stets eine gute Figur. Dabei steht das eher hohe Abfluggewicht von fast 5 kg dem nicht im Weg.