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MiG 21 von alfamodel
Veröffentlicht am Saturday 06 February 2010 14:20:37 by Wolfram Holzbrink

Frank Simon hat  die neue Mig 21 von alfamodell gebaut und getestet.

    

 

Die Firma alfamodel.cz hat nach der MiG-15 (Hier klicken für  Bericht in RCLine ) nun auch die MiG-21 in der gleichen Größe herausgebracht. Dieses Flugzeug musste natürlich umgehend geordert und getestet werden.
 
Die MiG-21 wurde in den 50-er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelt und ingroßer Stückzahl bis in die 80-er Jahre gebaut. Sie wurde in allen Staaten des Warschauer Vertrages sowie vielen anderen, der Sowjetunion verbundenen Staaten eingesetzt.
 
Vorgesehen für den alfamodel-Impeller (EDF 60/15 oder EDF 60/25) sowie den Motor MPJ 25/25-26 mK.2 oder Mega 16/7/4 ergeben sich die kompakten Abmessungen von 565mm Spannweite bei einer Länge von 860mm. Ähnlich wie bei der MiG-15 lässt sich damit ein gutes Handling erwarten.
 
Wie bei alfamodel üblich, kommt der Bausatz in einem recht handlichen Kasten. Alles ist sorgfältig mit Luftpolsterfolie verpackt und mit Klebeband gegen Verrutschen gesichert.
 
 
Nach dem Auspacken liegt eine recht übersichtliche Zahl von Bauteilen auf dem Tisch. Der Impeller EDF 60/15 wird auf Wunsch mitgeliefert. Zusätzlich sind Decals für verschiedene Varianten der MiG (Sowjetunion und Tschechoslowakei) enthalten.
 
 
Angefangen wird mit dem Zusammenbau den Impellers. Wichtig hierbei ist, den Motor im Gehäuse gegen Verrutschen zu sichern, sowie den Mitnehmer gut auf der Welle des Motors zu sichern.
 
 
Auf den Bau den Impellers gehe ich nicht weiter ein. Dies ist in der Anleitung ausführlich und verständlich beschrieben. Bei meinem Exemplar hat sich sofort ein sauberer Rundlauf eingestellt.
Nun wird das Querruderservo „versteckt“. Hier ist die in der Anleitung beschriebene Lösung, das Servo „einzuhausen“ und in den Strömungskanal zu bauen. Es wird am Flächenverbinder mit einigen Holzteilen angeklebt und mit dünnen ABS-Teilen stromlinienförmig verkleidet. Bedenken wegen der Platzierung im Luftstrom zum Impeller haben sich allerdings als unnötig erwiesen.
 
 
 

Etwas schwierig ist das Einschieben der außerhalb des Rumpfes zusammengebauten Einheit, weil dazu in die Rumpfseitenwand (im Bereich der Wurzelrippen) passende Öffnungen in das Depron geschnitten werden müssen. Hierbei werden zwangsläufig die vorgefertigten Öffnungen für die Flächensteckung weggeschnitten. Jedoch zeigte sich im weiteren Bauverlauf, dass bei genauem Arbeiten das kein Problem darstellt, weil die Servoverkleidung den Flächenholm sicher fixiert.

Etwas ungünstig ist der Vorschlag in der Anleitung, das Servokabel seitlich aus dem Rumpf zu führen und zwischen Impellerkanal und Rumpfwand zu verlegen. Hier habe ich leider direkt durch die Rumpfwand gestochen. Optisch nicht schön, flugtechnisch aber unwichtig.
 
Nachdem diese etwas „fummelige“ Arbeit erledigt ist, werden die Flächen an den Rumpf geklebt. Dazu sind noch an den markierten Stellen Schlitze in die Flächenanformung am Rumpf zu schneiden. Hier muss sehr genau gearbeitet werden, damit beide Flächen den gleichen Einstellwinkel haben. Verklebt wird alles mit Epoxydharz.

Sind beide Flächen angeklebt, wird auch schon mit dem Anbau des Höhenleitwerkes fortgefahren. Dazu sind im Rumpf zwei seitliche Schlitze herstellerseitig eingebracht. In diese kommt eine Balsaplatte, auf welche die Hohenleitwerkshälften geschoben und verklebt werden. Ein Baufehler (ungleicher Einstellwinkel) ist damit ausgeschlossen. Das flächenverbindende Balsabrett liegt so zwar genau im Abluftstrom, aber aufgrund der geringen Dicke stellt das kein Problem dar.
 
 
Der nächste Schritt im Bau ist die Anlenkung der Höhenruder. Im Rumpf sind bereits  zwei Bowdenzüge eingelassen. Nun muss die entsprechende Position des Servos ermittelt werden. Wichtig hierbei ist, den korrekten Sitz mit Hilfe des auf den Impeller gesteckten Schubrohrs zu finden. Das Servo darf nicht am Schubrohr schleifen oder dieses gar eindrücken. Auch das Fixieren der Bowdenzüge auf etwa der Hälfte der Länge erfolgt jetzt mittels eines Balsabrettchens. Die Bowdenzüge müssen auch auf Austritt aus dem Rumpf von innen verharzt werden. Das muss als erstes erfolgen, da man sonst durch die Einbauten schlechter herankommt.
 
 
 
Der Impeller wird danach endgültig an den im Rumpf befindlichen Spant geschraubt.
 
 
Nun den Regler anschließen und durch die U-förmige Öffnung im Holzspant nach vor schieben.
Das Schubrohr wird in den hinteren Rumpf eingeschoben. Dabei ist etwas Vorsicht nötig, denn das Schubrohr hat Schlitze, welches es am Höhenleitwerksbrettchen fixieren. Mit etwas Fingerspitzengefühl passt aber alles sauber. Letztendlich wird dann der hintere Teil des Rumpfes mit dem Schubrohr auf den Impeller geschoben. Gesichert wird der hintere Rumpf entweder mit gutem Tesafilm oder mittels vorher eingebauter kleiner Holzklötzchen und Schräubchen. Ich habe Klebeband genommen, was bisher auch im Flugbetrieb gehalten hat.


 
Dann kann man den Empfänger in den Platz hinter dem Cockpit bauen und anschließen.
 
Auf die Unterseite des Rumpfes wird noch die Wartungsluke aufgeklebt, welche im Fall der Fälle einen Zugang zum Querruderservo erlaubt.
 
Als letzter Bauschritt bekommt der Akku einen Platz im Cockpit. Hierbei wird der richtige Schwerpunkt eingestellt. Zum Auswiegen sind an der Rumpfunterseite kleine Anformungen, welche den korrekten Schwerpunkt markieren.
Der Pilot ist nicht im Bausatz enthalten, hat aber schon meine alfamodel-MiG-15 geflogen. Ein bemanntes Flugzeug sieht in der Luft einfach besser aus.

Laut Anleitung soll man die Decals (Abziehbilder) am Anfang aufbringen. Ich habe dies am Schluss gemacht, weil dann die Gefahr der Beschädigung der Decals geringer ist.
 
Wie bei jedem Modell folgt noch die Einstellung der Ausschläge der Ruder. Ich habe diese gem. der Anleitung zunächst auf folgende Werte programmiert:
Höchenruder                         10mm hoch/runter
Querruder                              8mm hoch/runter
 
Expo soll ein Wert von 50% auf alle Ruder programmiert werden. Ich habe dann noch die Ruderausschläge der Dualrateschalter auf 60% des vom Hertseller angegebenen Wertes reduziert, da mir die Ausschläge doch sehr groß erschienen.
 
Ist alles fertig, sieht das dann so aus
 

 
Der Erstflug erfolgte bei geringen Wind und „satten“ 4°C. Also hieß es erst einmal, den Akku nicht kalt werden lassen, dies ist ja bekanntermaßen bei Lipos leistungsmindernd.
 
Die MiG wurde von einem Werfer sauber und gerade mit laufendem Impeller in die Luft „geschoben“. Bis auf zwei Klicks Querrudertrimmung waren keine weiteren Korrekturen nötig. Das Modell flog absolut gerade, wie auf den sprichwörtlichen Schienen seine Bahn. Deltatypisch ist die MiG-21 leicht zu fliegen und kann auch sehr langsam geflogen werden. Beim Austesten der Minimalgeschwindigkeit wurde allerdings wieder das für Impellerflugzeuge typische Verhalten deutlich, dass immer etwas Vorwärtsgeschwindigkeit zum Steuern nötig ist, weil die Ruder nicht durch einen Propellerstrahl umströmt werden. Dies zeigte sich bei meiner MiG so, dass sie mit leicht gehobener Nase auf dem Strahl „stand“ und wegen der fehlenden Ruderwirkung nicht „um die Ecke“ wollte. Erst nach dem Aufholen von Fahrt konnte wieder normal gesteuert werden.
Die Landung war dann wieder sehr einfach. Anfliegen, Abfangen, warten, bis die Fahrt weg ist, Ablegen. Eben ein Delta.
Es zeigte sich aber auch, dass der im Bausatz enthaltende Impeller EDF 60/15 mit dem Motor MPJ 25/25-26 Mk.2 kein Leistungswunder ist. Die MiG flog sich eher träge, an einen scale wirkenden tiefen Überflug mit realistischer Geschwindigkeit war nicht zu denken. Den Fotografen hat es gefreut – mich eher weniger. Man muss tatsächlich doch sehr vorausschauend fliegen und kann sich nicht auf einen eventuellen Leistungsüberschuss zum Retten aus kritischen Lagen verlassen. Da ich gern den besagten Leistungsüberschuss „in der Hinterhand habe“, werde ich nun auf  den Impeller EDF60/25 mit einem Mega 16/7/4 umrüsten. Dann sollte auch das kein Problem mehr sein.

Alles in allem ist es ein schnell gebautes, handliches Modell, welches ein sehr schönes Flugbild hat. Der Bau erfordert ein einigen Stellen Fingerspitzengefühl, was aber kein unlösbares Problem darstellt. Es ist ein typischer „Feierabend-immer-dabei-entspannt-Flieger“.


Nachtrag zum Wechsel des Antriebs:
 
Ich habe nach dem Erstflug den Impeller EDF 60/25 mit einem Mega 16/7/4 bestellt und die MiG darauf umgerüstet. Natürlich musste auch der Regler gewechselt werden, da ich zunächst einen 18A-Regler eingesetzt hatte. Dieser reicht beim 60/25 nicht mehr aus.
 
Der Einbau war natürlich auch wieder kein Problem, da der Impeller vom Durchmesser identisch mit dem EDF 60/15 ist.
 
Die Messung des Antriebs ergab eine Leistung von 300W bei ca. 27A. Ich habe einen 30A-Regler eingebaut, welcher sich als ausreichend dimensioniert erweist.
 
Beim nun folgenden Testflug war die Leistung der MiG bemerkenswert gesteigert. Senkrechtes Steigen ist nun kein Problem mehr, die Endgeschwindigkeit hat sich deutlich erhöht. Die Leistungsreserven sind nun sehr angenehm. Da das Gewicht um nur ein Gramm gestiegen ist, ist das Flugverhalten so gutmütig wie vorher geblieben. Zu beachten ist jetzt nur, dass man mit Vollgas entsprechend schneller aus dem Sichtbereich geflogen ist.
 
Mein Fazit: der Kauf des Komplettsets mit dem EDF60/15 lohnt nicht, es ist sinnvoller gleich den EDF 60/25 mit einem Megamotor in Betracht zu ziehen. Der Umbau hat sich für mich absolut gelohnt.

Hier noch ein Video: http://www.rcline.tv/video/2722/mig-21-im-schnee


Bezug: Fachhandel
 
 

 

Bild-Impressionen

 

Autor     Frank Simon
Fotograf               Kai Bannier/Frank Simon
Copyright

Alle Bilder, Grafiken und Videos unterliegen dem Urheberrecht -  © Frank Simon 2010

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