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Im Test - EasyGlider Pro von Multiplex





Im Test - EasyGlider Pro von Multiplex

Einen gewissen Charme und ein schönes Design kann man dem Easy Glider einfach nicht absprechen. Dieses Fieber das mit dem Easy Glider begann und jetzt in der aktuellen Evolutionsstufe, dem Easy Glider Pro endet, geht durch alle Generationen von Modellflieger. Ob der 3D-Pilot am Abend noch ein paar Runden damit dreht oder der beim Hangfliegen seine Aufgabe als Schnüffler übernimmt. Immer wieder sind die Modellflieger begeistert von diesem Thermik Segler. Nun konnte ich der Versuchung auch nicht länger widerstehen und bestellte mir den Easy Glider Pro beim Himmlischen Höllein.
 
Der Aufbau
 
Wie bei ELAPOR-Modellen der Firma Multiplex üblich, sind diese Modelle in einer kurzen Bauphase flugfertig erstellt. Das bewirkt auch schon die Tatsache, dass mit Sekundenkleber und Aktivator eine sehr kurze Trocknungszeit erreicht wird. Beim Easy Glider Pro war die Montage innerhalb von 90 Minuten abgeschlossen. Nicht wirklich kompliziert und doch bestens gelöst ist die Flächenaufnahme und die dazugehörige Möglichkeit die Querruder Servos einzustecken. Beim Aufbau des Höhen- und Seitenruders sollte mit Sorgfalt gearbeitet werden. Diese Montage ist aber auch ohne Probleme von jedem Einsteiger zu bewerkstelligen. Den genauen Aufbau zu beschreiben ist nicht nötig, denn die gut umgesetzte Bauanleitung lässt eigentlich keine Fragen aufkommen. Die Servowege können ohne Probleme 1:1 genutzt werden. Natürlich kann man immer etwas individuell bleiben, doch bei mir hatten sich die Vorgaben bestens bewährt.

 
 
 
Easy Glider vs. Easy Glider Pro
 
Änderungen wurden von Multiplex dahingehend vorgenommen, dass sich im Bereich der Motoraufnahme einiges getan hat und dort Möglichkeiten der individuellen Platzierung ergeben. Hier passt nun echt alles rein, was man sich nur erträumen kann. Im Kanzelbereich wurden die Servos anderst positioniert, so dass wesentlich mehr Platz geschaffen wurde um die RC-Komponenten bzw. den Flugakku aufzunehmen. Alles in allem wurde auf die Nachteile des Easy Glider eingegangen und dieses bestens neu gelöst. Somit stellt der Easy Glider Pro eine wirkliche neue Evolutionsstufe dar.
 
Der Antrieb
 
Von meinem Drang „höher, weiter und schneller“ kann ich mich nie ganz lösen. Also wurde bei mir der Tuningantrieb verbaut. Dieser soll an einem 2S-Lipo seinen Dienst tun. Doch 2S wer hat das schon? Nach langer Überlegung war klar, das die 470W, die ich mit diesem Antrieb an einem 3S Lipo zu Verfügung habe, absolut übertrieben sind. Die Steigrate mit 470 W macht nicht wirklich Spaß und auch das Modell kämpf ganz schön mit dem vorliegendem Drehmoment. Für Profis zu anstrengend und für Anfänger zu viel.

Also lieber eine Nummer kleiner und dafür dann aber mehr Laufzeit. Man sollte sich also an die Empfehlung des 2S–Antriebes oder der maximalen Vorgabe von 250W halten. Ein weiteres Manko beim Tuningmotor ist das Gewicht, das zusätzlich in die Nase kommt. Dem Baukasten liegen zwar Trimmgewichte bei, die auch im Rumpf verbaut wurden, aber dennoch ist der Easy Glider Pro etwas kopflastig.

Thermik oder Was?

Am Testgelände angekommen wurde der Flieger erst mal zusammen gebaut. Das ist auch so eine schöne Sache am Easy Glider Pro, dass mit wenigen Hangriffen die Flächen montiert und wieder abgezogen werden können. Der Transport wird somit im kleinsten Fahrzeug möglich. Das Anstecken der Flächen gestaltete sich sehr einfach. Es gibt im Rumpf fest montierte Servobuchsen, in die die Stecker der Querruderservos gesteckt werden. Das herausstehende Kabel zieht sich beim Einstecken der Flächen in den Rumpf mit hinein. Hier muss bei der Montage auf das Überstandsmaß des Querruderkabels aus der Fläche von 6 cm geachtet werden. Nach dem Zusammenstecken und dem Einlegen des Flugakkus folgte der Reichweitentest. Der ist natürlich ganz wichtig, denn es befinden sich alle RC-Komponenten auf engstem Raum. Nach Abschluss des Reichweitentestes wurde nochmals der Sitz der Fläche kontrolliert und es ging an den ersten Startversuch. Bei Halbgas schrie der Starthelfer schon “das ist zu viel“. Also wurde auch aus dieser Knüppelstellung heraus gestartet. Zügig ging der Easy Glider Pro in den senkrecht beschleunigten Steigflug über. „Halbgas – o.k“, also wurde erst mal eine Ausgangshöhe angeflogen, um das Eintrimmen vor zu nehmen. Nur eine kleine Korrektur musste an den Rudern vorgenommen werden. Anschließend wurden die ersten Kunstflugfiguren abgeflogen. Der Looping stellte kein Problem dar, doch um die Längsachse muss sich der 1,8 m große Segler schon etwas anstrengen. Nach diesen Erfahrungen wurde das Thermikverhalten getestet. Die Bedingungen für einen Thermikflug waren durch das heiße Wetter gegeben und der Easy Glider Pro lag sehr schnell in einer Thermikblase. Dass mein Modell mit dem von mir gewählten Antrieb etwas stark Kopflastig war, konnte ich in keiner Fluglage spüren. Sicher und edel gleitet das Modell durch den Himmel. Nach einer Flugzeit von über 25 Minuten stand die erste Landung an. Die Sinkrate des Modells ist sehr gering. Hierzu hat sich Multiplex auch schon Gedanken gemacht. In der Bauanleitung wird darauf hingewiesen, dass die Querruder auch als Klappen funktionieren. Dieses hatte ich mir schon Zuhause programmiert. Der Schalter an der Fernsteuerung wurde umgelegt und die Querruder fuhren auf 25 mm nach oben weg. Das Höhenruder wurde leicht mitgesteuert, was sich aber als überflüssig herausstellte. Nach dem die Fahrt gedrosselt war ging, es dann im Sackflug in Richtung Erde zurück. Der Easy Glieder Pro bleibt trotz der hochgestellten Klappen immer noch gut über das Querruder kontrollierbar. Bei Windstille sollte diese etwas abgeschätzt werden. Durch den guten Gleitwinkel muss das Modell schon mit dem Höhenruder gebremst werden, was aber kein Problem darstellt. Nach der Landung schaute ich auf meine Flugzeit, 55 sek. Motorlaufzeit und 28 min Flug. Mehr kann man von einem Segler nicht erwarten, vor allem da ich ja die Landung erzwungen hatte.

So nun wollte ich es wissen, hat der Easy Glider auch Potential um als Hotliner zu fungieren? Die Antwort folgte sehr schnell. Mit Vollgas schoss das Modell davon, doch wo ist meine Querruderfunktion geblieben? Nichts mehr, keine Funktion feststellbar. Also schnell zurück. Mittels Höhen- und Seitenruder landete ich das Modell sehr sicher. Auch dies ist ein bemerkenswerter Umstand. Nach der Landung stellte ich fest, dass die Querruder sehr wohl noch funktionierten, aber warum nicht im Flug? Das ist kurz gesagt meinem Verschulden anzulasten. Einem Anfängersegler 470W zu verpassen ist nicht wirklich sinnvoll. Bei Volllast entwickelt der Antrieb ein enormes Drehmoment, so daß die Querruder diesen nicht mehr bewältigen können. An dem Tag wurden dann noch einige Steigflüge mit Halbgas und weniger Power absolviert. Beim nächsten Einsatz hatte ich mir dann doch einen 2S Lipo besorgt.
 
Fazit
 
Der Easy Glider Pro ist eine sehr gute Weiterentwicklung seines allseits bekannten Vorgängers. Er bietet die Möglichkeit verschiedenste Antriebe aufzunehmen. Die Verarbeitung ist in guter stetiger Multiplex-Qualität umgesetzt. Auch gibt es ihn in den verschiedensten Varianten. Vom ARF-Modell bis hin zum Fertigmodell, selbst in einer mit einem  RC-Sender ausgerüsteten Version. Gutmütige Flugeigenschaften mit ebenfalls gutem Thermikverhalten begeistern bei dem Easy Glider Pro sehr schnell. Alles in allem ist das Modell eine günstige Anschaffung, um dem Segelflug einfach und unkompliziert nachzugehen. Es sollte aber auf den vorgegebenen maximalen Leistungswert von 250W geachtet werden. Der Easy Glider Pro wird eine Überschreitung der empfohlenen Antriebsleistung mit einem Aussetzen der Querruderfunktion quittieren.
 
Tech. Daten.
 
Spannweite: 1800 mm
Länge ü. a.: 1130 mm
Fluggewicht Segler: ca. 800 g
Fluggewicht Elektro: ca. 900-980 g
Gesamt-Flächeninhalt: ca. 41,6 dm2
Flächenbelastung: ab 17 g/dm2
Flächenbelastung mit Ballast: max. 350 g ca. 25 g/dm2
(z.B. für Hangflug oder bei Wind)
RC-Funktionen: Seite, Höhe, Quer (2 Servos),
Landehilfe: (Querruder hochstellen)
 
Beurteilung:  gut  
 
Bezugsquelle:  www.hoelleinshop.com
 
Filmbeitrag:
 

 

Bild-Impressionen

Autor   Roman Graf
Fotograf & Grafik Walter Neyses 
Copyright

Alle Bilder, Grafiken und Videos unterliegen dem Urheberrecht -  © RC Line 2008

Realisiert Juli 2008

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Publiziert am: 2008-08-31 (10564 mal gelesen)
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