RC Line Redaktion->4 Stunden von Eindhoven 2009

Die vier Stunden von Eindhoven

Endurance!
So fand am 18.10.2009 in Eindhoven, Holland ein vier Stunden Rennen der Powerbootszene statt. Ausgeschrieben war der Teamwettbewerb, der aus mindestens drei Fahrern für jedes Team bestehen musste. Als Klasseneinteilung galten maximal 49cm³. Ganze 9 Teams mit teilweise fünf Fahrern sind diesem Aufruf gefolgt. So auch wir, das Team Germany 1. bestehend aus drei Piloten und zwei Pitmen, was übersetzt mit Mechanikern zu verstehen ist.

Die Regeln sind eigentlich einfach. Da im Rennen Wechsel absolviert werden, gab es einen speziellen Bereich dafür, der durch eine Pitline vom Renngeschehen getrennt wurde.
Ähnlich wie bei z.B. der Formel 1 konnte dort nach Abstellen des Motors geschraubt, getankt und auch gewechselt werden. Jedem Team wurde in diesem Bereich ein Platz zugewiesen.

Der Fahrerstand befand sich rechts davon. So mussten sich beim Wechsel alle absprechen und mittels Zeichen wurde eingesetzt. Gefahren wurde ein Rundkurs. Die Rundenzählung übernahm modernste Technik. Mittels Transponder wurden die Runden und die Rundenzeiten elektronisch erfasst. Der Start war fliegend. Das bedeutet alle Boote aufs Wasser und 30 Sekunden vor Start wird dann die Pitline geschlossen. Nun darf bis zum Start keiner mehr raus.
Der Start wurde durch dreimaliges Hupen freigegeben. Danach hieß es Vollgas und Runden fahren. Die Fahrzeit der einzelnen Modelle liegt zwischen 10 und 20 Minuten. Ganz abhängig von Motor- und Tankgröße. Die Bergung der liegen gebliebenen Boote übernahm das Bergeboot. Welches 30 Sekunden vorher angekündigt wurde. In der Zeit des Bergebootseinsatzes ist die Pitline ebenfalls geschlossen. So wurde vom Teamchef entschieden ob ein Wechsel vorher noch angebracht war. In der Zeit der Bergung war Safetyboat- Phase. Eines der Teams wurde zum Safetyboat bestimmt und musste langsame Runden drehen. In dieser Zeit galt striktes Überholverbot. So war die Sicherheit der Bergebootbesatzung gesichert.

Die Modelle:
Eingesetzt wurden überwiegend Powerboote mit einem 26cm³ Benzinmotor.
Diese Motoren haben eine Leistung bis 5PS und drehen bis 21000U/Min. Aber auch Methanol Motoren wurden aufs Wasser gebracht. Es gab ja nur die Einschränkung von 49cm³ maximal.
Mit solchen Antrieben werden im Rennen Geschwindigkeiten um die 100 km/h erreicht.

Die Modelle haben im Durchschnitt eine Länge von 1,3m und wiegen bis zu 10 Kg.
Es wurden sowohl Mono- als auch Catamaranrümpfe eingesetzt.

Der Suchfaktor ?
Wie soll man das am besten umschreiben.
In diesem Wettbewerb geht es darum so viele Runden wie möglich zu fahren.
Das ist nicht zwangsläufig vom schnellsten Modell abhängig. Die Wechsel und das Zusammenspiel des Teams bei Reparaturen, Tanken, und andere Kleinigkeiten sind ausschlaggebend für den Ausgang eines solchen Rennens.

Der Renntag
Am Sonntag hieß es dann endlich auf die Plätze fertig los. Ein Highlight war ein gleichzeitig stattfindendes KTM Crossrennen, Hubschrauberflüge über das Gelände so als auch ein Kartrennen waren den ganzen Tag wahrzunehmen.
TV- Hubschrauber, die wohl für das Motocrossrennen verantwortlich waren, kreisen zeitweise auch über uns. Ein Gefühl wie im großen Renngeschehen. Mit fast 60 Startern sollte für genügend Spannung gesorgt sein.
Heiße Zweikämpfe und Überholmanöver waren ununterbrochen zu bestaunen. Die Schiedsrichter griffen hart durch und es gab keinen Crash zweier Kontrahenten zu beklagen.
Doch leider musste das Rennen eine Stunde vor Rennende abgebrochen werden.
Durch einen unglücklichen Zufall wurde das Bergeboot getroffen. Allen Beteiligten ist nichts passiert und als der erste Schrecken verflogen war konnte auch etwas über den Vorfall geschmunzelt werden.

Fazit:
Endurance, jeder Zeit wieder. Der Standort Eindhoven ist erstmal von der Entfernung gesehen etwas weit. Doch verbunden mit einem Shopping Wochenende sind sogar unsere Frauen bei bester Laune gewesen. Eindhoven besitzt eine gigantische Shoppingmeile. Auch im nächsten Jahr haben wir uns als Team gemeldet.
Ein genauer Termin steht noch nicht fest, aber dieses Event wollen wir uns auf keinen Fall entgehen lassen. Ein herzlicher Dank an die Organisatoren für den reibungslosen Ablauf des Rennens und die Herzlichkeit mit der wir empfangen wurden.

Ein Video zum Rennen: