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Berichte: Umbau des Gemini zum Wasserflugzeug
Veröffentlicht am Sunday 05 October 2008 14:12:01 by Walter Neyses

 

Wasserflugzeuge haben ihren eigenen Charme. Das Startverhalten ist bei jedem neuen Abheben eine Herausforderung und die Landung ist purer Nervenkitzel. Roman Graf hat die Gemini von Multiplex zu einem Wasserflugzeug umfunktioniert und berichtet über seine Erfahrungen ... Bericht mit Flugvideo.



Pack die Badehose ein ….

Wasserflugzeuge haben ihren eigenen Charme. Das Startverhalten ist bei jedem neuen Abheben eine Herausforderung und die Landung ist purer Nervenkitzel. Da ich schon die Mini Mag mit Schwimmern ausgerüstet hatte, kam mir die Idee, nachdem ich den Film „Das Phantom“ gesehen hatte, dies auch für den Gemini zu realisieren. Die dort im Film gezeigten Doppeldecker waren ebenfalls mit Schwimmer ausgerüstet und dieses faszinierte mich schon sehr.

Der Umbau

Wasser gibt es in meiner Umgebung genug, so dass nur noch ein passender Umbau zum Wasserflieger gefunden werden musste. Nachdem ich meinen Bastelkeller aufgeräumt hatte, fielen mir die Schwimmer, die ich auf der Mini Mag von Multiplex montiert hatte, wieder ins Auge. Ob ich diese wohl auch am Gemini montieren könnte? Für den Mini Mag ist dieses Set fertig abgestimmt, doch für den Gemini konnte ich diesbezüglich nichts finden. Nach einer Recherche im Internet über die Schwimmerposition bei Wasserflugzeugen, kam ich zu der Erkenntnis, dass ein einfacher Tausch der Räder des Gemini durch die vordere Halterung der Schwimmer, sowie dieselbe Montage, die auch schon bei der Mini Mag zum Einsatz kam, perfekt sein müsste. Dieses ist sehr simpel.

Der Fahrwerksstahl wird mit den an den Schwimmern vorhandenen Haltern verschraubt. Der hintere Teil der Schwimmer muss nun mittels eines dünnen Stahldrahtes am Rumpf abgestützt werden.

Gelöst hab ich dieses mittels ABS Stück, das ich hinter dem Luftauslass des Rumpfes verklebt hatte und dann mit den bereits vorhandenen Haltern verschraubt wurden. Das beim Mini Mag verwende Ruder montierte ich nicht an der Gemini. Für die zu überbrückende Höhe sollte doch etwas stabileres zum Einsatz kommen, als eine Depron- Konstruktion. So wurde innerhalb einer halben Stunde, aus dem Kunstflug-Doppeldecker "Gemini" ein Wasserflugzeug.

Tipps und Tricks

Es müssen nur noch ein paar Kleinigkeiten beachtet werden.

- die Schwimmer sollten parallel zueinander und absolut mittig montiert werden.

- der Schwerpunkt beim Testmodell musste nicht nachgebessert werden, dieses gilt es aber bei jeder Änderung nochmals zu Kontrollieren.
- das Mehrgewicht sollte der vorhandene Antrieb bewältigen können.
- auch beim Startverhalten sollte etwas mehr Leistung zur Verfügung stehen.

Der Start

Nachdem der Gemini mit dem Akku ausgerüstet war, setze ich diesen mit einem doch eher selten geworden Bauchgrummeln auf's Wasser.

Langsam schob ich den Gasknüppel nach vorne und schon fing das Modell an ins Gleiten zu kommen. Der Gemini reagiert ausgezeichnet auf das Seitenruder und folgt auch allen Befehlen sehr direkt. Somit ist ein Wasserruder auch nicht von Nöten. Nachdem erst mal eine Runde mit dem Gemini über das Wasser fuhr, stellte ich den Flieger in Windrichtung und gab ganz langsam Gas.

Beim Erstflug wurde der Gemini mit nicht einmal Halbgas ins Gleiten gebracht und auch das Abheben war damit kein Problem. Jetzt wurden einige Runden gedreht um das Flugverhalten zu prüfen. Doch der Gemini lag am Ruder, wie ich das auch schon ohne Schwimmer gewohnt war. Mir blieb nichts anderes übrig, als den Gemini seiner eigentlichen Bestimmung folgen zu lassen. Mit einem senkrechten Steigen und anschließendem Flachtrudeln, Rollen, Loopings und anderen Manövern erwies sich mein erster Eindruck als richtig. Ob mit oder ohne Schwimmer, der Gemini ist und bleibt ein Kunstflug-Doppeldecker. Doch es stand noch eine Landung an. Mit geringem Schleppgas setzte das Modell mit zwei kleinen Hüpfern auf. Zurück an Land und Nachladen. Leider war der Zweitflug nicht von Erfolg gekrönt. Dieses Mal wollte ich mittels Vollgas den Gemini nach kurzer Anlaufphase senkrecht nach oben bringen, doch Dank der Vollgasstellung kam das Modell nicht ins Gleiten und machte, da der Propeller im Wasser hängen blieb, einen Kopfstand. Mit einer Rettungsangel wurde der Gemini geborgen. Die RC-Komponenten hatte ich recht sicher vor Wassereinbruch im Modell platziert. Nur der Motor bekam die volle Ladung Wasser ab. Darum wurde dieser nach der Rettung ausgebaut und mittels WD40 wieder vom Wasser befreit und vor Rost geschützt. Bei weiteren Flügen bestätigte sich der erste Eindruck, dass trotz der Schwimmer immer noch das gewohnte Flugverhalten erhalten blieb.

Tech. Daten:

Typ Mini Mag/Gemini

Für Modelle bis ca. 850 g Startgewicht.

Abmessungen: ca. 70 x 70 x 400 mm
Volumen: ca. 1,2 l / Stück
Gewicht: ca. 50 g/Stück

Fazit

Zum Wasserflieger eignet sich der Gemini bestens. Die Schwimmer bereiten keinerlei Nachteile beim Fliegen. Ohne Einschränkungen blieb das Testmodell kunstflugfähig.

Die Landungen sollten mit wenig Schleppgas und einem flachen Anflug kein Problem darstellen. Auch der Start ist recht unkompliziert. Nur auf einen Start unter Vollgas sollte verzichtet werden. Mit einem ausgiebigen Gleiten und anschließendem Abheben stellt der Start kein Problem dar. Kommt es mal zu einem Überschlag oder zu einer misslungenen Landung, sind die RC-Komponenten weitestgehend vor Wasser geschützt.

Testergebnis: großer Spaßfaktor

Schwimmerbausatz weiß z.B. für MiniMag # 733069 
Preis: 27.60 € unv. Preisempfehlung inkl. deutscher MwSt.

Videobeitrag:

Bild-Impressionen

Autor & Tester  Roman Graf
Fotograf & Grafik Walter Neyses 
Copyright

Alle Bilder, Grafiken und Videos unterliegen dem Urheberrecht -  © RC Line 2008

Realisiert April 2008

4208 Klicks als Newsartikel



 





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