Ein Umbau, gerade auch in der 90er Klasse, kann durchaus sehr sinnvoll sein. Zum einen, wenn man nicht die Möglichkeit hat V-Motor zu Fliegen, das KnowHow zum Einstellen eines Motors fehlt, der Lärm einfach nur nervt oder aber man mal so richtig Leistung im Heli haben möchte. Gerade im letzten Punkt ist der Elektroantrieb dem Verbrenner klar überlegen, da volles Drehmoment quasi bei jeder Drehzahl zur Verfügung steht.  Bericht von Jörg Rautenstrauch

Umbau des Align T-Rex 700 auf Elektroantrieb Da Align wohl den Markt für einen 90er Heli mit Elektroantrieb (noch) nicht sieht, (Hauptexportmarkt ist USA und da ist der V-Antrieb immer noch sehr dominant) muss man, wenn man hier zu Lande mit einem T-Rex 700 elektrisch Fliegen möchte etwas Eigeninitiative zeigen. Ein Umbau, gerade auch in der 90er Klasse, kann durchaus sehr sinnvoll sein. Zum einen, wenn man nicht die Möglichkeit hat V-Motor zu Fliegen, das KnowHow zum Einstellen eines Motors fehlt, der Lärm einfach nur nervt oder aber man mal so richtig Leistung im Heli haben möchte. Gerade im letzten Punkt ist der Elektroantrieb dem Verbrenner klar überlegen, da volles Drehmoment quasi bei jeder Drehzahl zur Verfügung steht. Es gibt mittlerweile einige verschiedene Anbieter mit unterschiedlichsten, mehr oder weniger aufwändigen Lösungen für eine Umrüstung auf Elektroantrieb. Zum Teil mit einem komplett neuen Chassis. Unser Ziel war es, so viele Originalteile wie möglich zu erhalten und so wenig wie nötig Spezialteile einzusetzen, damit im Falle eines Falles das ganze wieder kostengünstig repariert werden kann und keine teuren Teile neu beschafft werden müssen und auch die Umrüstung an sich so preiswert wie möglich bleibt. Um vorhandene Akkus aus dem T-Rex 600 weiter verwenden zu können wurde der Antrieb auf 12 S ausgelegt (2 x 6 S LiPo Akkus mit 4000 bis 5000 mAh) und zusammen mit der Firma Hacker ein entsprechender Antrieb bestehend aus A50-14L-8-pol electricTurbine mit 15er Ritzel und Master Spin 99 Opto ausgewählt. Der Motor hat eine sehr effektive Kühlung und ist somit bestens für die Belastung im 90er Modell gerüstet. Verwendet man den A50-12L-8-pol, ist auch ein Betrieb mit 10 S möglich (2 x 5 S). Warum wir genau diesen Motor wählten ergibt sich später. Für den eigentlichen Umbau wird lediglich eine neue Motorplatte aus Aluminium für die 4 neue Löcher in die Seitenplatten gebohrt werden müssen und eine Verlängerung für das Ritzel zum Gegenlager verwendet. Das komplette Kit ist z.B. bei http://www.litronics.de erhältlich. Wir haben zusätzlich noch eine CFK Bodenplatte aus einem Reststück angefertigt um eine gerade und glatte Aufnahme für die Akkus zu haben. Der ganze Umbau ist fast einfacher als der Einbau des Verbrennungsmotors und auch nachträglich zu bewerkstelligen, allerdings muss das Chassis bzw. die Seitenplatten einzeln vorliegen, um die Bohrungen exakt positionieren zu können. Der Regler wird einfach seitlich am Chassis befestigt. So ergeben sich automatisch passende Kabellängen zum Anschluss des Akkus (kann auch bei aufgesetzter Haube 'scharf' geschaltet werden). Die restliche Ausstattung entspricht ziemlich genau der schon hier vorgestellten Verbrennerversion und ist im Detail in der Tabelle aufgeführt. Ausnahme bilden hier die Servos: Savöx SC-1257. Diese Servos sind nicht nur erheblich preiswerter als vergleichbare Modell sie haben auch überagende Daten und haben in mittlerweile über 500 Testflügen sich als extrem robust und leistungsstark gezeigt.   Ab in die Luft Nach der üblichen Vorflugkontrolle wird der Regler mit dem Akku verbunden und der Schalter am Sender umgelegt. Da es sich beim Regler noch um einen Prototyp handelt und die Regelung derzeit noch nicht mit 12 S funktioniert, wird die Drehzahl im Stellermodus mit Gaskurve langsam hoch gefahren.

Absolut unspektakulär stabilisiert sich die Drehzahl bei 1450 U/min. Trotz der Kälte und der verbauten harten Dämpfung liegt das Modell schwingungsfrei in der Luft. Eventuell hilft hier die etwas andere Massenverteilung, denn der Verbrenner ist mit der geringen Drehzahl und bei Temperaturen um die 0°C nicht zu Fliegen. Das Getriebegeräusch ist zwar vorhanden aber durchaus nicht so aufdringlich wie man es z.B. vom 600er gewohnt ist. Nach den ersten zaghaften Kreisen geben wir dem Modell mal die Knüppel und jetzt zeigt sich was der Antrieb kann: ... selbst bei nur 1450 U/min wird alles durchgezogen was man einsteuert, selbst 14° Pitch stellen kein Problem dar. Also umschalten auf die 2te Drehzahl mit ca. 1950 U/min. Jetzt wird der T-Rex zum Tier. Brachial geht es vorwärts, riesige Loopings, Tic-Tocs, Pitch-Pumping bis der Akku um Gnade schreit. Denn darüber sollte man sich klar sein: bei der Gangart gehen schon mal 120 bis 140 A durch den Regler. Nach 6 Minuten Toben mahnt der Timer im Sender zur Landung. Regler und Motor bleiben absolut kalt (bei 0°C aber auch kein Wunder), der Akku ist gerade mal handwarm, die Hände dafür schön blau. Fazit Der Umbau des T-Rex 700 auf Elektroantrieb ist kein Hexenwerk mehr und auch von jemandem der lieber fliegt als schraubt schnell, einfach und kostengünstig zu bewerkstelligen. Aber es ist keine Komplettlösung: etwas Kreativität und Eingenarbeit sind gefordert. Dafür kann man dann aber auch Motoren, Regler und Akkus nach eigener Wahl einsetzen. Wir können den hier verwendeten Antrieb nur empfehlen, da er uns mehr als beeindruckt hat. Zu gegebener Zeit werden wir noch eine neue Generation von Akkus im 700er testen. Spätestens dann wird jeder noch so Leistunghungerige auch bedient werden. Ausstattung Modell: Align T-Rex 700 Rotorblätter: Align 690D HN7061T Motor: Hacker A50-12L-8-pol mit 15 Zähne Ritzel Regler: Hacker X-80 Pro OPTO 3D Servos: Savöx SC-1257 Kreisel: Spartan DS-760 Heckservo: Savöx SC-1257 Empfänger Stromversorgung: Jeti MaxBEC mit fligpower evolight 2s1p 2500mAh Empfänger: futaba FASST R-607 Sender: fuataba T12FG Bedanken möchten wir uns bei folgenden Firmen für die freundliche Unterstützung: Baukasten, Servos, Kreisel, Fernsteuerung: http://www.rc-city.de Motor, Regler, Akkus, BEC: http://www.hacker-motoren.de/ Umrüstkit Elektro: http://www.litronics2000.de Pilot:  Markus Siering Text und Fotos: Jörg Rautenstrauch

Bild-Impressionen

Autor	Jörg Rautenstrauch
Fotograf & Grafik	Jörg Rautenstrauch
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Realisiert	Januar 2009

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